Winterarbeit einmal anders: Was machen Aukrugs Segelflieger mit Kettensägen?
Die zwei letzten Herbststürme sind auch an Aukrugs Segelflugplatz nicht spurlos vorbeigezogen. Kaum war das Hallendach neu eingedeckt, machte sich Orkan Christian über die Knicks her, die das Flugplatzgelände einrahmen, und riss einige der größeren Bäume einfach mit sich. Quer über die Einfahrt zum Flugplatz, gleich neben der B 430, hatte sich der wohl größte Baum einen Liegeplatz gesucht. Die öffentliche Zufahrt zum Wanderweg wurde allerdings sofort wieder freigelegt. Auf dem privaten Gelände der Segelflieger sind allerdings die Vereinsmitglieder selbst für die Aufräumarbeiten zuständig.
Bewaffnet mit Kettensägen trafen sich am ersten Samstag im Januar eine Hand voll Segelflieger am Vereinsheim; allerdings nicht um wie sonst üblich in der Werkstatt die Flugzeuge zu warten, sondern sie machten sich mit schwerem Gerät über das Chaos am Flugplatzrand her. Das sonnig, warme Wetter lud geradezu dazu ein, sich die zusätzlichen Pfunde der Feiertage wieder abzuarbeiten. Während es bei der herrlichen Luft einen der Aukruger Piloten nicht mehr auf dem Boden hielt, und er im Motorsegler aus Kiel-Holtenau auf der grünen Segelfliegerwiese einschwebte, bearbeiteten seine Kollegen fleißig die umgestürzten Bäume. Gegen Mittag hatten Sven Biermann, Andreas Rüschmann und der 1. Vorsitzende Stefan Götze bereits mehrere Haufen sauber geschnittener Stämme am Rand der Piste abgelegt.
Flugschüler Jonas nutzte die Gelegenheit zu seinem Fluglehrer Jochen Fuglsang ins Cockpit zu steigen. Er hatte sich auf einen Flug nach Büsum vorbereitet, bei dem er etwas über Navigation, Wetterverhältnisse und eventuelle Außenlandungen lernen sollte. Begeistert kehrte er drei Stunden später nach Hause zurück. Am Abend waren sich alle einig: Flugplatzluft tut gut, und es war ein gewinnbringender Samstag! Sicher war der Flugplatzmaulwurf erstaunt über den ungewöhnlichen Trubel, aber vielleicht hat auch er die Abwechslung genossen?
Nun freuen sich alle gemeinsam schon auf die lauen Sommerabende am Lagerfeuer, wenn beim Knistern der Holzscheite neue und alte Fliegergeschichten erzählt werden. Noch gut drei Monate sind es bis zum Saisonbeginn. Drei Monate Zeit für die Flugschüler um Theorie zu büffeln und Zeit in der natürlich neben dem Platz auch das Vereinsgerät für die kommende Saison fit gemacht wird.