Übungsflugzeug „Grüne Post“

08. Februar 2022-Von -Kategorien: Beitrag_Oldies-

grüne-post-model

Ing. Lippisch hat im Auftrag des Verlags Ullstein, welcher die Fliegerei schon oft gefördert hat, für die „Grüne Post“ ein Übungsflugzeug entwickelt. Dieses Flugzeug ist infolge seines einfachen Aufbaues leicht und billig herzustellen und kommt auch für Baugruppen in Frage, die sich überhaupt noch nicht mit dem Bau von Segelflugzeugen befasst haben. Die „Grüne Post“ gibt die ausführliche Bauanleitung für diese Rumpfmaschine kostenlos an Interessenten ab.

Spannweite 10 m
Länge 5,84 m
Fläche 13,5 m2
Flügelstreckung b/t = 7,4
Leergewicht ca. 110 kg

Geschätzte Leistungen:
Sinkgeschwindigkeit 98 cm/Sek.
Gleitzahl 16,5
Geschw. für beste Gleitzahl 60 km/h
beste Flugzeugschleppgeschw. 90—100 km/h
Landegeschwindigkeit ca. 35—38 km/h

Die Bauzeichnung (Seitenansicht)

Ein Foto der „Grünen Post“

Die „Grüne Post“ in der Luft

Gerade in der jetzigen Zeit bei dem Darniederliegen von Industrie und Wirtschaft, bei der großen Arbeitslosigkeit, bei den vielen zur Untätigkeit verurteilten jungen Menschen wird das Ausschreiben der „ Grünen Post“ nicht nur viele Anregungen, sondern auch viele Beschäftigungsmöglichkeiten geben. Die Bauanleitung ist so lebendig und belehrend geschrieben, dass nur wenige der Versuchung, anzufangen und zu bauen, widerstehen können. Der Anfänger findet in der Bauanleitung eine Fülle von Anregungen, welche er in seinem späteren Leben überall verwenden kann, und welche ihm aus mancher Verlegenheit helfen werden. Bis jetzt sind annähernd 2500 Bauanleitungen angefordert worden. Weitere Anforderungen sind gemäß der im „Flugsport“ 1932, Nr. 22, veröffentlichten Bestimmungen an die „Grüne Post“ (Segelflug), Berlin SW 68, Kochstr. 22—26, zu richten.

Die erste, auf der Wasserkuppe unter Leitung ihres Konstrukteurs gebaute „Grüne Post“ zeigte bei den ersten ausführlichen Flugversuchen erstaunlich gute Flugeigenschaften, sowohl beim Hangsegeln als auch im Auto- und Flugzeugschlepp. Die Maschine ist sehr wendig, kommt sehr gut auf Querruder, und, was für Flugzeugschlepp wichtig ist, sie ist im Normalflug verhältnismäßig schnell.

Der zweiholmige, zweiteilige Flügel ist auf einfachen Brettholmen aufgebaut und besitzt bis auf die letzten drei Querruderendrippen durchgehend gleiches, ziemlich dünnes Profil. Der Rumpf besteht aus einem „Spannturm“ mit Kufenkasten, der die Hauptkräfte bei Flug und Landung aufnimmt, und einem leichten Stoffrumpf, der das Leitwerk trägt. Die Oberkante dieses Vierkantrumpfes ist vollkommen gerade, so dass der Rumpf ohne Helling auf einem Brett zusammengeleimt werden kann. Die Rumpfspanten direkt hinter dem Führersitz besitzen Aussparungen, so dass sie beim Rumpfbau um den Spannturm und zwischen die Längsholme des Rumpfendes geschoben werden können. Die Führersitzverkleidung kann für Anfängerschulung abgenommen werden, so dass der Schüler wie im „Zögling“ frei sitzt. Die Bauanleitung bringt 46 Abb. und 12 Werkstattzeichnungen. Auf beifolgender Tafel I bringen wir mit Genehmigung der „Grünen Post“ als Muster die Werkstattz. I, II, VII u. IX.

Auszug aus: „Flugsport“ v. Februar 1933

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