Nachbau „Grüne Post“

28. September 2024-Von -Kategorien: Aktuelles, Beitrag_Oldies-Schlagwörter: -

Nachbau „Grüne Post“

Christian, der stolze Erbauer der Grünen Post. Im Hintergrund das von ihm grundüberholte Grunau Baby.

(von Christian Langenau)

 

Nach dem Wiederaufbau des Grunau Baby „Dühli“, D-3579 und Grundüberholung der Slingsby T-21, BGA 4135 (RAF WB973) kam die Idee auf, mal einen Flieger vollständig neu aufzubauen.

Die Auswahlkriterien waren: einfacher Aufbau, unkritische Flugeigenschaften, bessere Flugleistung als z. B. ein SG 38, Flachlandtauglichkeit (d. h. Winden und F-Schlepp-Tauglichkeit), Verfügbarkeit von Bauunterlagen.

Interessante Kandidaten waren der „Hol`s der Teufel“ oder der RRG-Falke.

Dann kam bei einem Baby-Treffen 2018 der Einwand von Ulf Kern: „Das ist langweilig, die fliegen ja schon. Bau doch was, das nicht mehr fliegt. Hast du schon mal was von einer „Grünen Post“ gehört?“

Auch bei der Grünen Post schienen diese Forderungen erfüllbar. Zusätzlich gibt es einen interessanten historischen Hintergrund und eben kein fliegendes Exemplar mehr. Im Museum auf der Wasserkuppe hängt ein Nachbau, aufgebaut 1998 bis 2005 durch Helmut Regenhardt. Zu einer Verkehrszulassung ist es hier aber nicht gekommen.

2020 war dann die Recherche weitgehend abgeschlossen und nach Vorabberechnung der Lastannahmen durch Unterstützung der Oskar-Ursinus-Vereinigung erfolgte die Materialbeschaffung und ab Juni `20 dann der Bau der ersten Flächenrippen. Die wesentlichen Änderungen bzw. Änderungen zu den Originalbauunterlagen von 1932 /1933 beschränken sich auf eine Verstärkung der Holme und den Einbau der Schleppkupplungen und Instrumente.

2021 verging mit dem Bau der Tragflächen und dem Baubeginn des Rumpfvorderteiles.

2022 erfolgte im Februar eine erste Probemontage der Flächen mit dem halbfertigen Rumpfvorderteil. Im November wurde der Rumpfrohbau fertiggestellt.

2023 begann mit dem Bau eines Transportanhängers.

Bis zum Sommer erfolgte der Bau des Leitwerkes. Damit konnte im Juni erstmals der ganze Flieger zur Probe zusammengesteckt werden. Bis zum Winter wurden noch diverse Versuche fällig. U.a. wurde ein Lastversuch nach BVS Gruppe 2 bis 4G mit fast 1000kg in Form von Sandsäcken auf den Tragflächen durchgeführt.

Nachdem dieser bestanden war, konnte im Dezember die Rohbauabnahme ebenfalls erfolgreich durchgeführt werden.

Seit Januar 2024 bekommt die “Post“ jetzt auch endlich was auf die Rippen. Der Rumpf und die Tragflächen wurden mit Oratex UL Mk III antik, in der gleichen Optik wie das Grunau Baby, bespannt.

Nachdem das erledigt war, lag die Bauabnahme an. Danach ging es an die Nachweiserbringung für das 2. OUV-Gutachten für die vorläufige Verkehrszulassung zur Flugerprobung durch das LBA.

Seit dem 13.09.24 liegt die nun vor und die „Post“ ist 91 Jahre nach ihrem Erstflug als D-9753 wieder zur „Luftpost“ geworden.

Die ersten Starts im Flugzeugschlepp hinter einem Rotax-Falken entsprechen bisher weitgehend den Erwartungen. Die „Post“ fliegt sich wie eine Mischung aus Grunau Baby und SG 38. Die Aussagen zu den Flugleistungen aus dem „Flugsport“ vom Februar 1933 mit einer Gleitzahl von 1:16 und einem Eigensinken von knapp 1 m/s scheinen aber doch eher Werbecharakter zu haben. Die weitere Flugerprobung und die endgültige Zulassung wird dann voraussichtlich 2025 stattfinden.

ZISSSCCCCHHHHH ! ... Mathis fliegt sich frei
Spätsommergrillen

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